Gegen den Tabellenzweiten kann man verlieren. Auf dem Betzenberg, der ohne Zuschauerbeschränkungen und mit knapp 30.000 Zuschauern einem Hexenkessel glich, ebenfalls.
Aber nicht so, wie sich der MSV Duisburg am Samstagnachmittag beim 1:5 gegen den 1. FC Kaiserslautern präsentierte, vor allem in der zweiten Halbzeit. „Wir haben sämtliche Tugenden vermissen lassen, die es im Fußball braucht“, sagte Trainer Hagen Schmidt bei Magenta Sport unmittelbar nach dem Schlusspfiff.
Dabei hielten die Zebras über weite Strecken der ersten Halbzeit mit den Pfälzern mit. „Wir haben am Anfang gut ins Spiel gefunden, bis zum Gegentor das recht ordentlich in der Defensive gemacht. Wir hatten auch gute Umschaltmomente, die wir besser ausspielen hätten können“, sagte der MSV-Coach auf der Pressekonferenz. Die Zebras standen tief, hielten den FCK bis auf wenige Ausnahme vom eigenen Tor fern und setzten in der Tat den ein oder anderen Nadelstich. Orhan Ademi hatte nach 19 Minuten die beste Gelegenheit zur Führung.
So kannst du in so einem Spiel nicht bestehen. Wir haben deswegen eine richtig schallende Ohrfeige bekommen, die auch verdient war. So kannst du ein Spiel nicht verteidigen, so kannst du nicht agieren.
Hagen Schmidt
Trotzdem ging es mit 0:1 in die Pause. Bei der Entstehung des Treffers in der 37. Minute schliefen sowohl Nico Bretschneider, der Philipp Hercher flanken ließ, sowie Marlon Frey, der gegen Terrence Boyd zu spät kam.
Doch die großen Kritikpunkte gab es erst in Durchgang zwei. Die Gäste implodierten regelrecht, kassierten zwischen der 47. und 73. Minute ganze vier Tore, zwei weitere davon durch Boyd.
„Womit ich ein großes Problem habe, ist die zweite Halbzeit, wie wir die verteidigt haben, Zweikämpfe bestritten haben. Das war für diese Liga nicht würdig“, sagte Schmidt und betonte: „So kannst du in so einem Spiel nicht bestehen. Wir haben deswegen eine richtig schallende Ohrfeige bekommen, die auch verdient war. So kannst du ein Spiel nicht verteidigen, so kannst du nicht agieren.“
Schon gar nicht im Abstiegskampf, der für die Meidericher plötzlich wieder bedrohlich ernst geworden ist.